Die REACH-Verordnung, kurz für „Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals“, ist eine Gesetzgebung der Europäischen Union (EU), die am 1. Juni 2007 in Kraft getreten ist. Diese Verordnung wurde entwickelt, um die Sicherheit von Chemikalien zu gewährleisten und gleichzeitig den Schutz von Mensch und Umwelt zu verbessern. Die neue Gesetzesregelung betrifft nun Hersteller, ebenso wie Importeure.
Ein zentraler Aspekt der REACH-Verordnung ist die Pflicht zur Registrierung von Chemikalien. Unternehmen müssen detaillierte Informationen zu den Eigenschaften, Risiken und sicherheitsrelevanten Aspekten ihrer Chemikalien bereitstellen. Diese Daten werden in einer zentralen Datenbank gesammelt und stehen den zuständigen Behörden sowie anderen Unternehmen zur Verfügung. Außerdem bestimmt die Verordnung, welche Chemikalien Beschränkungen oder besonderen Genehmigungen unterliegen.
Beschränkung von Diisocyanaten
Als Ergänzung zur REACH-Verordnung wurde im August 2020 der Anhang XVII (jetzt Nr. 74) überarbeitet. Diese Verordnung hat die Beschränkung von Diisocyanaten zum Ziel, sodass diese fortan weder als Stoff noch als Bestandteil verwendet werden dürfen. Eine Ausnahme besteht bei einem Stoffanteil von unter 0,1%. Gleichzeitig wurden besondere Schulungen zum Umgang mit Diisocyanaten obligatorisch.
Reach-Schulungen für Mitarbeiter sind Pflicht
Neben der Registrierung von Chemikalien, wurden auch REACH-Schulungen Pflicht. Demnach mussten alle Betriebe bis zum 24.08. 2023 schulen, die mit Diisocyanaten arbeiten. Um die hohen Sicherheitsstandards zu gewährleisten, muss diese Schulung alle fünf Jahre erneuert werden.
Was sind Diisocyanate?
Diisocyanate sind chemische Verbindungen, die zwei Isocyanatgruppen (-N=C=O) enthalten. Diese Substanzen finden in verschiedenen industriellen Anwendungen Verwendung, insbesondere in der Herstellung von Polyurethanen. Polyurethane werden in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt, darunter Schaumstoffe, Lacke, Klebstoffe, Dichtstoffe, Elastomere und Beschichtungen. Diisocyanate spielen daher eine bedeutende Rolle in der modernen Kunststoffindustrie.
Aufgrund der Einstufung als besonders besorgniserregende Stoffe unterliegen sie besonderen Vorschriften. Beim Einatmen oder bei Hautkontakt können sie zu allergischen Reaktionen und Reizungen führen.
Durch die REACH-Verordnung müssen Unternehmen, die Diisocyanate herstellen oder importieren, diese registrieren und umfassende Informationen über deren Eigenschaften, Verwendung und Risikobewertung bereitstellen.